Eskalation mit Ansage!
Für Samstag, den 07.November 2020, rief „Querdenken“ zu einer Versammlung in Leipzig auf. Die Stadt Leipzig versuchte im Vorfeld die Veranstaltung so unattraktiv wie möglich zu gestalten.
So sollten Teilnehmer*innen z.B. nicht in Hotels übernachten und die Anreise mit dem Bus war auch untersagt.
Die Versammlungsbehörde der Stadt verlegte „Querdenken“ sogar an die „Neue Messe“. Hier hätten theoretisch sogar die Abstände eingehalten werden können. Da für die angemeldeten 16000 Menschen der Augustusplatz nicht ausreichte. Diese Entscheidung kippte aber am Samstagmorgen das Oberverwaltungsgericht in Bautzen. Somit konnte sich „Querdenken“ in der Innenstadt von Leipzig versammeln. Diesem Aufruf schlossen sich aber deutlich mehr als die angemeldeten 16000 Menschen an.
Es sollen laut Schätzungen deutlich über 30000 Menschen gewesen sein. Die Auflage, den Abstand einzuhalten und dem Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung, kamen nur sehr wenige nach.
Der Protest von „Leipzig nimmt Platz“ wurde an den Rand des Augustusplatz geschoben. Dort kam es immer wieder zu verbalen Auseinandersetzungen, da Teilnehmer*innen von „Querdenken“ ohne Masken über die Versammlungsfläche liefen und lautstark provozierten. Die Polizei musste mehrmals eingreifen.
Im Umfeld und auf der Versammlung der „Querdenker“ waren auch mehr als 1000 Neonazis und Hooligans. Diese zeigten klar, dass sie auf eine Eskalation aus waren. So trugen fast alle Sturmhauben oder Schlauchtücher und szenetypische Bekleidung. Ebenso waren Logos von sächsischen Fußballvereinen zu erkennen.
Nach Auflösung der Versammlung durch die Stadt Leipzig, bewegte sich ein Teil der Menschen in Richtung Roßplatz.
Dies änderte sich aber zeitnah und mehrere 1000 Menschen liefen in Richtung der Wintergarten Hochhäuser.
Dort stoppte die Polizei den Aufzug. Es gab immer wieder verbale Auseinandersetzungen.
Diese steigerten sich soweit, dass aus dem Aufzug Gegenstände und Pyrotechnik auf die Beamten*innen und die Presse geworfen wurde. Es kam immer mehr zu körperlichen Angriffen. So wurde ein Journalist durch den Rechtsextremisten Sven Liebich und seiner Begleiter*innen angegriffen, geschlagen und getreten.
Ebenso wurde ein Sicherheitsbegleiter, eines Journalisten, von einem Gegenstand am Kopf getroffen. Es wirkte, als habe die Polizei die Lage nicht mehr unter Kontrolle. Dies bestätigten auch Beamter*innen untereinander. Mehrere Journalisten*innen wurden gezielt mit Gegenständen beworfen bzw. körperlich angegriffen.
Die Polizei zog sich anschließend weiter zurück und ließ den Aufzug den Leipziger Ring entlang laufen. Sie begleitete ihn, war aber nicht gewillt, ihn zu stoppen. Laut aktueller Corona-Schutz-Verordnung von Sachsen sind Aufzüge verboten.
Am Augustusplatz angekommen, verließen immer mehr Personen diesen und gingen.
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