Evacuate them all!!! #dd2009
Unter diesem Motto versammelten sich gestern bis zu 400 Menschen in Dresden. Sie forderten die sofortige Evakuierung der griechischen Lager und die Aufnahme der Geflüchteten aus #Moria.
Die Demo startete am Alaunplatz, wo es nach einem Redebeitrag der Seebrücke Dresden und der URA losging.
Im Redebeitrag der Seebrücke Dresden berichtete eine Person von vor Ort. Sie erzählte wie es vor Ort ausschaut und das viele Familien und Kinder von der Lage extrem betroffen sind. Ebenso machte sie deutlich, wie die Geflüchteten die Politik Europas sehen.
Anschließend stellte sich die Demo auf und lief an der Scheune vorbei, über den Albertplatz um dann in die Hauptstraße einzubiegen. Dort konnten viele Gäste in Restaurants erreicht werden, welche teilweise klatschten oder sich anschlossen. Die Augustusbrücke nutzte die Demo, um auf die andere Elbseite zu kommen. Vom Schlossplatz aus ging es über den Neumarkt zum Pirnaischen Platz. Dort stellten sich die Teilnehmer*innen in Höhe der Miene auf. Nach kurzer Zeit kam ein riesiges Transparent zum Vorschein.
Geniale Banneraktion quer über den Pirnaischen Platz. "Beendet das Morden an den Grenzen - Fight Fortress Europe!". #LeaveNoOneBehind #dd2009 pic.twitter.com/xaZoCMgMpi
— HOPE - fight racism (@hopedresden) September 20, 2020
Damit liefen mehrere Personen auf die Straße und stellten sich ins Gleisbett der Straßenbahnen. Ebenso wurde die Schau des Transparentes, auf welchem stand “BEENDET DAS MORDEN AN DEN GRENZEN – FIGHT FORTRESS EUROPE!“, mit einem Nebeltopf untermalt.
Diese Transpiaktion blieb von der Polizei nicht unbeobachtet. Recht schnell lief der Einsatzleiter zum Transparent und versuchte mittels schubsen die Menschen zurückzudrängen. Als ihm dies nicht gelang, äußerte er folgenden Satz, „Schubs mich und du fängst dir ne Kugel.“. In der Folge schoben die Teilnehmer*innen den Einsatzleiter von sich weg. Der Einsatzleiter trat zwei Schritte zurück und griff mit der rechten Hand nach seiner Dienstwaffe.
Dieses Video zeigt die gesamte Situation mit dem Satz des Einsatzleiters "Schubs mich und du fängst dir ne Kugel." Ebenso wie den Griff zur Dienstwaffe.#Dresden #DD2009 pic.twitter.com/nj1iN3Qyuk
— Pixel_Roulette (@Pixel_Roulette) September 20, 2020
Wie mehrere Personen schließend berichteten löste der Beamte seine Dienstwaffe aus dem Halfter und hob diese an. Verlassen hat die Waffe das Halfter aber nicht, da der Beamte sie ins Halfter zurückfallen ließ.
Weitere Beamte*innen kamen dazu und der Einsatzleiter verließ die Situation. Sofort beruhigten sich auch die Teilnehmer*innen der Demonstration.
Nach knapp 10 Minuten verließen die Menschen mit dem Transparent die Straßenbahngleise und die Versammlung endete ohne weitere Zwischenfälle.
Nachtrag der GGUltras-Redaktion:
Laut Stellungnahme der Polizei Sachsen, wollte der Beamte den Nebeltopf als Beweismaterial sichern. Im folgenden Video sieht man jedoch, dass er den Nebeltopf mit dem Fuß wegstößt.
Hallo @PolizeiSachsen,
— Tim Mönch (@moenchtim) September 20, 2020
Können Sie mir erklären seit wann die Sicherung von Beweismittel durch einen Tritt mit dem Fuß erfolgt?
Sieht für mich eher so aus als würde der Beamte den Rauchtopf in die Kundgebung hinein treten.
Video via @antifa_dresden pic.twitter.com/UxCfv6uWmZ
Die Angabe „legte er seine Hand über die Waffe“ widerspricht den Berichten vor Ort und auch dem Videomaterial, aus dem ersichtlich ist, dass der Beamte die Waffe in die Hand nahm, den Griff mit der Hand umschließte und sie auch leicht anhob.
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