Zweiter Christopher Street Day in Bautzen
Am 10. August 2024 fand der zweite Christopher Street Day (CSD) in Bautzen statt – ein Ereignis, das in anderen Städten längst zum gesellschaftlichen Alltag gehört, in Bautzen jedoch eine besondere Bedeutung trägt. In einer Stadt, die immer wieder als Hochburg rechtsextremer Bewegungen in den Schlagzeilen steht, war dieser CSD ein kraftvolles Signal des Mutes und der Entschlossenheit.
Rechtsextreme Gruppen wie die „Freien Sachsen“ und die „Junge Nationalisten“ riefen im Vorfeld auf verschiedenen Kanälen dazu auf, nach Bautzen zu kommen, um den CSD zu stören. Doch anstatt Angst zu verbreiten, führten diese Aufrufe zu einer Welle der Solidarität. Menschen aus ganz Sachsen, darunter zahlreiche Unterstützer*innen aus Leipzig, Dresden und anderen Städten, machten sich auf den Weg nach Bautzen, um ein Zeichen für Vielfalt und gegen Hass zu setzen.
Bereits am Bautzener Bahnhof, der auch als Sammelpunkt der rechtsextremen Gruppierungen diente, versammelten sich mehr als 400 Menschen, die sich später dem CSD anschlossen.
Trotz der bedrohlichen Stimmung ließen sich die Teilnehmer*innen nicht einschüchtern. Insgesamt nahmen über 1.000 Menschen an der Demonstration teil, die von einer angespannten Atmosphäre geprägt war. Besonders heikel wurde die Situation, als die Route der rechtsextremen Gegendemonstration den CSD-Zug kreuzte. Es kam zu verbalen Attacken auf die Teilnehmer*innen des CSD sowie auf Vertreter*innen der Presse.
Ankunft der Rechtsextremen an der Demoroute des CSD
Versuchter Angriff auf unseren Demoreporter
Der CSD-Zug stopte auf dem Hauptmarkt, wo verschiedene Redebeiträge gehalten wurden. Auch Oberbürgermeister Karsten Vogt, der aus terminlichen Gründen nicht persönlich anwesend sein konnte, richtete sich per Video an die Versammelten. In seiner Ansprache, die für einen CDU-Politiker ungewöhnlich offen war, ermutigte er die Menschen, ihr Leben so zu leben, wie sie es für richtig halten.
Zeitgleich fand nur wenige Meter entfernt auf dem Kornmarkt eine Kundgebung der Rechtsextremen statt. Unter den Parolen, die von den Teilnehmenden skandiert wurden, befand sich auch der berüchtigte Slogan „Ausländer raus!“, und Redner wie Martin Kohlmann von den „Freien Sachsen“ propagierten rückwärtsgewandte Ideologien. Es entstand eine bedrohliche Atmosphäre, die durch die Präsenz von Menschen aller Altersgruppen verstärkt wurde. Erschreckend war auch, dass einige Anwohner*innen keinerlei Berührungsängste zu den Rechtsextremen zeigten.
Sprechchöre
Ein Bild über die altersmäßige Mischung.
Schätzungsweise über 650 bis 750 gewaltbereite Rechtsextreme aus ganz Sachsen reisten an, darunter Jugendliche ab 12 Jahren bis hin zu Erwachsenen im Alter von etwa 50 Jahren. Diese Gruppen machten deutlich, dass sie weder Respekt vor der Polizei noch vor den freiheitlichen Werten unserer Demokratie haben. Immer wieder wurden Parolen wie „Ohne die Polizei seid ihr nichts“ und „Lügenpresse auf die Fresse“ skandiert. Pressevertreter*innen wurden bedrängt, und ihre Arbeit war ohne Polizeischutz kaum möglich. Umso bedenklicher ist es, dass einige große Medien diesen extremistischen Gruppen weiterhin eine Plattform bieten.
Das Fazit dieses Tages lautet: Lasst uns das Hinterland nicht vergessen. Lasst uns gemeinsam Zeichen setzen für eine offene, tolerante und vielfältige Gesellschaft.
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